In die Wanne einlegen

23. September 2016

Die Gurken mitsamt seiner selbst

Wenn man von einer gekrümmten Frucht spricht, so denken viele womöglich sehr bald an Bananen, die von weither in unser Land importiert werden. Deren Genuss birgt sicherlich einige Vorteile und ist vor allem beim Besuch eines jener Länder zu empfehlen, deren klimatischen Verhältnisse ein Kultivieren derselben erlauben. Aber ich möchte heute mit Ihnen nicht in die Ferne schweifen. Vielmehr liegt mir die Gurke (Cucumis sativus) am Herzen, die so gar nicht mehr von einem herzhaft belegten Brot oder von einem Jausenteller beim Heurigen wegzudenken ist. Seit der Antike ist sie bereits auf kleinasiatischen Breiten nachzuweisen, ehe sie im Mittelalter auch in Europa angebaut und ästimiert wurde. Obwohl man es den Gurken in ihren verschiedenen Sorten und Arten nicht ansieht, bringen sie etliche Vorteile für unseren Körper mit sich. Erstens einmal stellen sie eine kalorienarme Kost dar, was ja einem Großteil unserer vom Wohlstand profitierenden Bevölkerung durchaus zuträglich sein dürfte. Dennoch liefern sie dem Organismus auf der anderen Seite wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente, worunter sich Eisen, Phosphorsäure, Jod und Kalzium befinden. Daher ist es sicher nicht das Schlechteste, in den uns bekannten kulinarischen Varianten zu den Gurken zu greifen. In diesem Zusammenhang möchte ich aber zusätzlich daran erinnern, dass es ebenfalls einen Weg über die Haut gibt, um mitsamt unserem übrigen Körper an Derartiges zu gelangen. Die berühmte Gesichtsmaske in Form von Gurkenscheiben hat ja förmlich schon eine sprichwörtliche Bekanntheit erlangt. Es profitiert jedoch auch der übrige Rest unserer Körperoberfläche vom Kontakt mit den Gurken. Im Garten fällt immer wieder das eine oder andere an, das man nicht mehr auf den Teller legen möchte. Vom Gemüsebeet, wo sich die Gurkenpflanzen am Boden dahinranken, kann man noch die ausgereiften Früchte dieser Art abbrocken, um sie für eine äußerliche Anwendung aufzubereiten. Die Haut und der Leib werden einem dies durchaus danken.

Gurken-Bad

Fallen im eigenen Garten bereits vollständig ausgereifte und gelbgefärbte Gurken an, so sind sie gerade recht, um mit ihnen ein Bad zuzubereiten, das unserem Wohlbefinden dient. Dazu nimmt man 3 bis 4 kg der Gurken und dreht sie durch eine Fleischmaschine. Die Samenkörner sollen bei diesem Prozess ebenfalls zerquetscht werden. Das Ganze wird anschließend durch ein Sieb passiert und der verbliebene Rest extra ausgepresst. In die bereits gefüllte Wanne leert man den Gurkensaft und badet ca. 20 Minuten darin. Die Haut nimmt die darin enthaltenen wertvollen Stoffe auf und kann sogar dazu beitragen, depressive Stimmungen zu mindern. Gurke-Blütentrieb und aufgeschnittene Frucht ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya