Erfrischendes von den Wiesen

22. Mai 2016

Der Quendel besitzt eine anregende Kraft

Die Kälte der letzten Wochen dürfte nun endgültig überstanden sein. Man hat ja gar nicht mehr zu hoffen gewagt, dass es draußen noch einmal wärmer wird. Zu befürchten ist nur der Umstand einer Hitzewelle und dass somit genau das Gegenteil stattfindet. Dies wiederum schafft nicht nur für uns Menschen, sondern auch für die Pflanzen stressige Bedingungen. Da tut dann sicher eine Erfrischung gut, die uns mit Leib und Geist wach und schaffensbereit hält. In der Beurteilung der Kräuter und ihrer Wirkkraft sollten wir nicht unbedingt an der Wuchsgröße Maß nehmen. Das beweist uns z. B. der Quendel (Thymus serpyllum). Auf einer Wanderung durch die Natur muss man schon genau Ausschau halten, um ihn inmitten einer trockenen und sonnigen Wiese an einem Waldesrand zu entdecken. Gottlob verbreitet er gerade bei warmem und heiterem Wetter sein herrliches Aroma in seine nähere Umgebung, so dass uns der Geruchssinn unterstützend beim Ausfindig-Machen des niedrig wachsenden Thymiangewächses behilflich sein kann. Der reiche Gehalt an ätherischen Ölen, die sich in allen Pflanzenteilen des Quendels befinden, bestimmt die unterstützende und tonisierende Wirkung des beliebten Krautes. So profitieren nicht nur die Atemwege von dessen Präsenz, der Magen und die Nerven ziehen ebenfalls Nutzen daraus, wenn man in einer naturheilkundlichen Maßnahme nach dem Quendel greift. Über die Haut ist es überdies möglich, dem ganzen Körper und seiner innewohnenden Geisteskraft eine wohltuende Erfrischung zukommen zu lassen. Mit etwas Geduld ist es ganz einfach, in Eigenregie einen Auszug mit dem Quendelkraut herzustellen.

Alkoholischer Quendel-Auszug

Mit einer Menge von 250 ml Ansatzalkohol übergießt man 35 g frisches Quendelkraut, das zuvor zerkleinert wurde. Beides zusammen lässt man in einem verschlossenen weißen Glasgefäß 14 Tage lang an einem sonnigem Platz im Zimmer stehen. Danach abseihen, mit destilliertem Wasser auf ca. 30 % verdünnen und kühl im Dunkeln lagern. Um eine jähe Erfrischung zu erlangen, kann man sich des Öfteren am Tag die beiden Unterarme vom Handgelenk bis zum Ellbogen einreiben. Am besten beginnt man dabei mit der rechten Hand. Bei Kopfschmerzen wiederum kann man sich damit eine Stirn- oder Nackenauflage zurechtmachen. – Ein verfeinertes Quendel-Hautwasser gibt’s übrigens im Kräuterpfarrer-Zentrum (Bestellung und Information ab Montag unter Tel. 02844/7070- DW 11 od. 31 bzw. im Webshop der Homepage www.kraeuterpfarrer.at). Quendel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya