Linderung vom Baum ernten

13. Mai 2016

Solange die Rosskastanien blühen

Zu Weihnachten ist es üblich, die reich geschmückten Christbäume zum Abschluss des Dekorierens mit Kerzen zu bestücken, die dann in den abendlichen Wohnungen zur Feier des Heiligen Abends ihr wohliges Licht weitergeben. Geht man im Mai durch die Alleen der Städte und Dörfer, vollzieht sich meiner Meinung nach etwas Ähnliches. Gewiss kommt dies erst in der Wärme des Sonnenscheins so richtig zur Geltung und hat allein schon deswegen eher wenig mit weihnachtlicher Romantik zu tun. Dennoch vermögen die Rosskastanien (Aesculum hippocastanum) durch ihr Blühen unsere Stimmung zu besänftigen und uns Hoffnung zu schenken. Die Blüten werden nicht zu Unrecht vielerorts als „Kerzen“ bezeichnet und legen deswegen eine Assoziation mit dem Christfest nahe. Auf den blühenden Rispen der Rosskastanien sitzen die Nektarspender zuhauf und gereichen nicht nur dem Auge des Betrachters zur Freude. Gerade in den Blüten sind große Mengen an dem Wirkstoff Aesculin gespeichert, der sich positiv auf den Stoffwechsel des Körpers auswirkt und zudem die Durchblutung desselben fördert. Die Rosskastanien-Blüten lassen sich daher durchaus als Pflanzendroge verwenden. So kann man im gegenwärtigen Mai und im beginnenden Juni darangehen, einige Blütentrauben der Kastanienbäume mithilfe einer Gartenschere abzuschneiden und die Einzelblüten danach abzuzupfen und schonend zu trocknen. Übrigens möchte ich empfehlen, diese nur von den weißblühenden Gemeinen Rosskastanien zu nehmen. Bei den Purpurkastanien handelt es sich nämlich um eine Hybridform zwischen der Gemeinen Rosskastanie und einer nordamerikanischen Art. Hat man nun einmal die getrockneten weißen Blüten parat, lässt sich ihre Wirkung bei mancherlei Beschwerden zum Einsatz bringen.

Kastanienblüten-Tee äußerlich angewendet:

Eine Menge von 25 g getrockneter Blüten der Gemeinen Rosskastanie wird mit 1/2 Liter kochendem Wasser überbrüht. 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Bei Krampfadern, Geschwüren an den Unterschenkeln oder sogar bei Hämorrhoiden kann man die betroffenen Stellen untertags öfter damit abwaschen. Rosskastanienblüten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya