Der nächste Sommer kommt bestimmt

11. Mai 2016

Die Käsepappel im Talon haben

Na, na, nur schön der Reihe nach! Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer! – Ja das stimmt! Aber erstens sind schon viele Schwalben da; im übrigen auch der Storch und der Kuckuck! Zweitens kann unversehens eine Wärmeperiode die kommenden Wochen bestimmen, die viele von uns dazu verleitet, die Haut erneut den wärmenden Strahlen in größerem Ausmaße zu präsentieren, ohne womöglich auf die errötenden Folgen zu achten. Die Käsepappel (Malva neglecta) kann sehr gut mit dem Sonnenschein umgehen. Sie hat bereits in der Antike ein hohes Ansehen genossen. Daher dürfen wir auch heute ihre Heilwirkungen unter die Lupe nehmen. Dieses Malvengewächs erweist sich als beruhigend reizmildernd, erweichend und darüber hinaus als entzündungswidrig. Das ganze blühende Kraut kann bei gutem Wetter geerntet und im Schatten rasch getrocknet werden, um es für spätere Zeiten griffbereit aufzubewahren. In der Naturapotheke meines Elternhauses wurde dem Käsepappelkraut immer ein Platz freigehalten. Und diesen Tipp darf ich auch all jenen weitergeben, die sich um ihre Gesundheit sorgen und mühen und dabei ebenso die Haut nicht übersehen. Wie gesagt, der nächste Sommer kommt bestimmt. Und dann ist es gut, bereits das Wissen gespeichert zu haben, damit man sich der Käsepappel und ihren Vorzügen gleich in richtiger Weise bedienen kann. Dieses in seiner Wuchshöhe bescheidende Kraut trägt zudem den Namen Wegmalve. Das bedeutet nichts anderes, dass es sich ohnehin dort befindet, wo wir, wenn wir zu Fuß unterwegs sind, unsere Schritte hinsetzen, um vorwärts zu kommen. Daher ist es nur von Vorteil, wenn wir aufmerksamen Auges auf unseren Wanderungen der Käsepappel ansichtig werden und sie nicht im wahrsten Sinne des Wortes übergehen.

Käsepappel-Bad nach sonnigen Tagen

Um eine zarte und empfindliche Haut nach einem längeren Aufenthalt in der Sonne zu beruhigen und zu unterstützen, kann man ein wohltuendes Bad nehmen. Um dieses vorzubereiten, trocknet man zuvor im Schatten die ganze Käsepappel-Pflanze mitsamt der gesäuberten Wurzel. Dann zerkleinern und 150 g davon mit 2 l kochendem Wasser übergießen. 20 Minuten ziehen lassen, abseihen und in die bereits gefüllte Badewanne gießen. Bei mäßig warmer Temperatur ca. 15 Minuten darin baden. Käsepappel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya