Stau in der Körpermitte

22. Dezember 2015

Der Kren und die Harnabgabe

Weiße Weihnachten sind im österreichischen Flachland schon seit längerem ein unerfüllter Wunschtraum. Das wird auch dieses Jahr erneut so sein. Des einen Freud’ kann sehr leicht des anderen Leid sein, wenn man z. B. an die zusätzliche Arbeit des Schneeschaufelns bei vorhandener weißer Pracht denkt. Aber bleiben wir vorerst in unseren Stuben. Dort ist sicher irgendwo der Kren oder Meerrettich (Armoracia rusticana) gelagert. Am besten wäre es natürlich eine ganze Wurzel oder zumindest ein Stück davon im Keller oder im Kühlschrank liegen zu haben. Denn damit darf es in unseren Küchen immer wieder leichte weiße „Schauer“ geben, wenn wir das u. a. tägliche Essen anrichten. Wer die Krenwurzel mithilfe eines Gemüsehobels oder einer Reibe anraspelt, kann gleichsam auf eine äußerst gesundheitserhaltende Weise Frau Holle spielen und den gerissenen Meerrettich in geringem Maß den einzelnen Speisen hinzufügen. So darf man nun gewissermaßen auf eine Vitaminbatterie zurückgreifen. Wer aber kein Gemüselager sein eigen nennen kann, für den liegen im Gemüseabteil der Geschäfte die scharfen Wurzeln zum Kauf bereit. Wenn Sie sich ab und zu eine Prise frischen Krens gönnen, begünstigen Sie unter anderem die Verdauung und den Abbau von Fett. Manchmal kommt es leider ebenfalls vor, dass die Harnwege durch Erkrankung und Entzündung beeinträchtigt sind. Gerade dann sollte öfter auf das „Silber des Westens“, wie ich den Kren gerne nenne, zurückgegriffen werden. In der Körpermitte vermag der Kren, den man in diesem Falle äußerlich verwendet, seine heilenden und lösenden Kräfte zu entfalten.

Auflagen für den Blasenbereich:

Hin und wieder kann es vorkommen, dass einem aus verschiedenen Gründen das Urinieren Schwierigkeiten bereitet. In diesem Fall nimmt man am besten 2 Esslöffel voll frisch geriebenen Kren, den man in etwas Butter leicht anröstet. Dann schlägt man ihn in ein Leinenfleckerl, das man dann im Bereich der Blase auflegt. Wenn die Temperatur der Auflage nachlässt, so gibt man zusätzlich eine Wärmeflasche auf den entsprechenden Bereich. Bei Ungewissheit über das beschriebene Symptom sollte natürlich eine ärztliche Diagnose in Anspruch genommen werden. Kren oder Meerettich ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya