Den Körper von unten stärken

23. November 2015

Die Himbeerblätter sind immer noch aktuell

Sich von der Erde zu distanzieren und alle persönlichen Nöte und Ängste aus einer gewissen Entfernung zu betrachten, ist prinzipiell heilsam und gut. Reinhard Mey hat das ohnehin schon vor langem in einem Lied zusammengefasst, das die grenzenlose Freiheit über den Wolken besingt. Andererseits ist es im selben Maße für eine seriöse Lebensführung von größter Bedeutung, sich am Boden der gegenwärtigen Realitäten zu bewegen und vor allem dort zu bleiben. Mit den Blättern der Himbeersträucher (Rubus idaeus) gelingt dies durchaus, ihn auf physische Weise umzumünzen. Genau meine ich damit, mit gesundheitsfördernden Maßnahmen von unten her zu beginnen und konkret bei den Füßen anzufangen. Einen derartigen Ansatz verfolgte ja ebenfalls der legendäre Pfarrer Sebastian Kneipp mit seinen Anleitungen zur Methode des Wassertretens. Man kann, um sich nach Anstrengungen und bei Ermüdungserscheinungen wiederum sachte aufzurappeln, durchaus die sensible Zone der Fußsohlen und der Zehen mit den heilsamen Wirkstoffen von Heilkräutern, wie z. B. den Himbeerblättern innewohnenden Gerbstoffen, in Berührung bringen und damit belebende Impulse an den ganzen Körper weitergeben. Wenn es draußen kalt und unwirtlich ist, haben wahrscheinlich wenige dazu Lust, in einem eiskalten Bach spazieren zu gehen. Vielmehr ist ein wohlig warmes Fußbad angesagt, bei dem man einfach still dasitzen muss, um so schlicht und ergreifend zumindest zur physischen Ruhe zu kommen. Wenn sich auch noch die Himbeerblätter dazugesellen, dann ermöglicht diese Kombination ein neues Kräftesammeln für den nächsten Tag, der oft schneller da ist, als wir uns das wünschen.

Fußbad zur Kräftigung:

Eine Handvoll getrockneter Himbeerblätter reicht, um sie ins heiße Fußbadewasser zu geben und die Füße darin eine Zeitlang zu baden. Währenddessen ist es ratsam, die Zehen kräftig zusammenzuziehen und wiederum auszustrecken bzw. die Füße aneinander zu reiben. Die getrockneten Pflanzenteile können durchaus lose ins Wasser gegeben werden. Wem das nicht behagt, nimmt einfach ein Stück Gazestoff, in das die Himbeerblätter vor dem Eintauchen gewickelt werden. Himbeere ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya