Nicht nur Geschirrspülen

29. Dezember 2014

Mit dem Zinnkraut den Mund säubern

Was gilt es im alten Jahr noch zu erledigen? Vielleicht die eine oder andere Rechnung bezahlen, einen Besuch zur Weihnachtszeit noch erledigen, und ähnliches mehr. Das Aufsuchen eines Zahnarztes wird wohl erst nach Silvester wieder ins Auge gefasst werden, um endlich den Ist-Zustand des Gebisses eruieren zu lassen. Die Pflanzen haben es im Vergleich zu den Menschen viel leichter. Aufgrund eines fehlenden Gebisses bleiben ihnen das Ausbohren eines löchrigen Zahnes oder gar das Reißen erspart. Das Zinnkraut, auch Ackerschachtelhalm genannt, zählt ebenfalls zu diesen anscheinend bevorzugten Geschöpfen. Wenn wir in längst vergangene Zeiten zurückgehen, wissen wir, dass unsere Altvorderen das Geschirr aus Zinn ganz gerne mithilfe des grünen Krautes des Ackerschachtelhalms gereinigt haben. Daher kommt auch sein landläufiger Name. Heutzutage steht auf dem Tisch Porzellan bzw. anderes pflegeleichtes Material, und ein Geschirrspüler erledigt die meiste Arbeit, wenn es gilt, die Berge an benützten Tellern und Schüsseln nach dem Essen wieder zu reinigen. Was aber immer noch Gültigkeit besitzt, ist die Tatsache, dass das Zinnkraut sehr viel Kieselsäure enthält, die ebenso unserem Körper zugute kommt. Diesen sauber zu halten, ist wohl für die meisten von uns eine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus gilt es jedoch, auch die nicht sichtbaren Bereiche vital und einsatzbereit zu halten. Dazu zählt vor allem unsere Mundhöhle mitsamt den innenliegenden Zähnen. Eine Bürste dafür und die geeignete Zahnpaste leisten sozusagen die Grundversorgung für die tägliche Reinigung unserer Beißerchen. Darüber hinaus sorgen verschiedene Kräuter dafür, dass das Zahnfleisch gestärkt und die eigentliche Struktur der Zahnoberfläche gefestigt wird. Das Zinnkraut sollte daher auch eingeladen werden, für die Gesundheit unseres Gebisses einen Beitrag leisten zu dürfen.

Zinnkraut-Tee hilft Karies zu bremsen:

Vom Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) verwendet man nur das grüne Kraut. Um der Zahnfäule entgegenzuwirken, nimmt man am besten 1 Esslöffel voll getrocknetes Zinnkraut. Dieses setzt man 3 Stunden lang in 1/4 Liter kaltem Wasser an. Danach kurz aufkochen und abseihen. Zum Gurgeln verwenden, wenn es eine gute Temperatur erreicht hat. Das hält die Mundhöhle sauber und stärkt die Zähne. Ackerschachtelhalm oder Zinnkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya