Ahnenforschung betreiben

31. Oktober 2014

Das geht auch bei den Äpfeln

Denken wir ein paar hundert Jahre voraus. Ohne sagen zu können, wie die Welt dann aussehen wird, können wir heute schon eines feststellen: die Ahnenforschung wird wohl sehr schwer sein. Wer weiß, wie lange sich die fast ausschließlich digital gespeicherten Daten halten werden? Und dazu noch die neue Gesetzgebung der Namensgebung bei Trauungen! Unsere Sorge wird das dann nicht mehr sein. Der Apfel, der sich wie selbstverständlich daheim im Obstteller befindet, hat auch seine Genealogie. Gewiss sprechen wir beim ihm nicht vom blauen Blut oder von einem unehelichen Verhältnis. Aber dennoch hat er zusammen mit dem Menschen eine lange Geschichte der Entwicklung und der vielen Züchtungslinien. Ganz am Anfang stand nur der Holzapfel (Malus sylvestris) zur Verfügung. Die Frucht von dieser Urform des Apfelbaumes schmeckte gewiss nicht so angenehm wie die goldgelben und rotbackigen Exemplare aus den heimischen Obstgärten. Wie sich bei vielen Familien die Wurzeln und Herkünfte im Dunkeln verlieren, sobald schriftliche Quellen fehlen, so kann man ebenso schwer sagen, wo der Holzapfel einst seine angestammte Heimat besaß. Zudem darf man zweifeln, ob man heute in unseren Auen und naturbelassenen Wäldern überhaupt noch der originären Art begegnen kann. Denn immerhin verwilderten auch die alten Obstsorten und bildeten wiederum eine Gewächsart hervor, die dem Ur-Apfelbaum sehr nahe kommt. Ob Ahne oder Nachfahre ist aber im Hinblick auf unsere Gesundheit nicht maßgebend. All das, was sich ohne unser Zutun in der Mutter Natur bewährt, das birgt in sich eine Qualität, die eben auch ohne künstliche Mittel und Zurechtstutzen sein Überleben sichert. Wenn man durch die herbstliche Landschaft geht, darf man dennoch stolz sein auf die Holzapfelbäume, die man antrifft. Immerhin sind diese eine Gabe des Schöpfers, der letztendlich ja auch für unsere heutige und aktuelle Existenz verantwortlich ist.

Holzapfelrinde ernten:

Jetzt im Spätherbst kann man von einem daumendicken Aststückchen des Holzapfelbaumes, der an einem guten Standort fern aller Verkehrswege steht, die Rinde abschälen. Diese wird zu Hause sorgfältig getrocknet. Um einen Tee daraus zuzubereiten, nimmt man 2 Teelöffel voll der zerkleinerten Rinde und setzt sie in 1/4 Liter kaltem Wasser 3 Stunden lang an. Dann 5 Minuten aufkochen und abseihen. Dieser Rindentee hilft mit, hohes Fieber abzusenken. Er kann auch von Diabetikern ab und zu getrunken werden. Holzapfelbaum ⓒ Flickr, thiSiSaniSation