Zu zweit geht vieles besser

1. August 2014

Wenn sich der Salbei mit dem Honig verbündet

Heiraten ist anscheinend wieder in. Als Priester darf ich doch des Öfteren Zeuge davon werden, wie die Gnade des Ehesakramentes die Qualität einer hoffnungsvollen Beziehung zwischen Mann und Frau unheimlich steigert. Wir dürfen jungen Paaren als Kirche und als Gesellschaft dankbar sein, wenn sich liebende Partner für eine ungewisse Zukunft eine verbindliche Zusage schenken. Und das im Vertrauen auf Gott. Gewiss stecken an manchen Sakkos der Bräutigame Rosmarinzweige. Mir geht es aber heute viel mehr um den Salbei, der im Sommer ebenfalls auf den vielen Beeten der heimischen Gärten boomt. Und bin ich als Kräuterpfarrer in so einem kleinen Paradies vor der Haustür zu Gast, werde ich natürlich gleich danach gefragt, wozu man den Salbei (Salvia officinalis) denn überhaupt verwenden könnte. Bei der landläufigen Kenntnis über die Verwendung des stark aromatischen Lippenblütlers bei Anliegen wie etwa entzündeter Atemwege oder übermäßigem Schweiß sollte man nicht übersehen, dass dieses blühende Kraut nicht nur gerne von Bienen besucht wird, sondern auch als Tee mit dem emsig gesammelten Ertrag der Immen kombiniert werden kann. Salbei und Honig sind so etwas wie zwei gute Verbündete, wenn es darum geht, sowohl jungen Menschen als auch Erwachsenen in herausfordernden Situationen beizustehen. Das gilt für die angespannte und nervenaufreibende Zeit vor Prüfungen genauso wie für die Phasen der Rekonvaleszenz nach schweren Krankheiten oder Operationen. Die Heildroge und die Bienennahrung wissen anscheinend, dass sie sich aufeinander verlassen können, in guten und in bösen Zeiten, um wiederum den Trauungsritus vor dem Altar zu zitieren.

Salbeitee mit Honig zur Mittagszeit:

Aus getrockneten und zerkleinerten Triebspitzen des Salbeis setzt man im Heißaufguss einen Tee auf, den man 15 Minuten zugedeckt ziehen lässt. Nach dem Abseihen fügt man einer Menge von 1/4 Liter Tee einen Esslöffel voll guten Bienenhonigs dazu. Ordentlich umrühren und trinken. Die beste Wirkung erzielt man, wenn man eine Schale dieser Art ca. 1/2 Stunde vor dem Mittagessen zu sich nimmt. Das unterstützt zudem Menschen, die viel mit dem Kopf arbeiten müssen. Salbei ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya