Unseren Schritten ganz nahe

28. Mai 2014

Der Wundklee und der Spitzwegerich im Duo

Ein fahrbarer Untersatz ist etwas Feines. Von einem Ort zum anderen ist es einfach bequemer, den Dienst eines technischen Wunders samt vier oder zwei Rädern zu benutzen, von Bus und Bahn ganz zu schweigen. Interessanterweise erledige ich persönlich im städtischen Milieu mehr Wege zu Fuß als am Land. Immerhin muss ich in die einzelnen Dörfer kommen, um den seelsorglichen Aufgaben gerecht zu werden. Das umso notwendiger, da mehr und mehr Pfarren zu einer pastoralen Einheit zusammengelegt werden. Den Wundklee (Anthyllis vulneraria) kümmert das recht wenig. Dort, wo er einmal die Wurzeln ins Erdreich wachsen ließ, bleibt er auch. Generell haben ja bekanntlich die Pflanzen zur Mobilität eine ganz andere Einstellung als wir Menschen samt den Tieren. Dennoch schaffen sie es ebenfalls, mit weit geringerem Tempo große Strecken hinter sich zu lassen. Davon zeugt schon das Verbreitungsgebiet einer botanischen Spezies. Der Wundklee ist so betrachtet über ganz Europa verstreut zu finden. Trockene und halbtrockene Standorte mag er am liebsten, vor allem auch, wenn kalkhaltiger Boden eine Grundlage bietet. Auf seiner goldgelben Blütenkrone schaffen es nur Insekten mit einem längeren Rüssel, wie etwa Schmetterlinge und Hummeln, an seinen begehrten Nektar zu gelangen. Aber kommen wir zurück zu den Füßen, die uns mitsamt den Beinen das ganze Leben lang tragen. Leider passiert es vielen betagten Menschen, dass die Füße im Laufe der Jahre ihren wertvollen Dienst nicht mehr leisten können. Dafür gibt es Wasseransammlungen und, Gott sei’s geklagt, auch offene Stellen, die sehr schlecht heilen. Neben der professionellen Hilfe und Betreuung, die dann am besten in Anspruch genommen wird, kann man ebenso das aus der Natur heranziehen, was uns jedes Jahr zu Füßen wächst. Dazu zählen der Wundklee und auch der Spitzwegerich.

Die Wunden an offenen Füßen auswaschen:

Eine Mischung von je 2 Teilen Wundkleeblüten und 1 Teil Spitzwegerich, entweder frisch oder getrocknet, zusammenstellen. 1 Esslöffel voll davon wird mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und danach abseihen. Diese Methode ist eine Empfehlung von Hermann-Josef Weidinger und kann zu den herkömmlichen Anwendungen begleitend verwendet werden. Wundklee ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya