Die Atmosphäre verändern

16. April 2013

Und bei sich selbst beginnen

Unser altes Kloster ist ein Touristenmagnet. Wenn auch die Scharen von Kunstinteressierten nicht so zahlreich nach Geras kommen wie etwa in die Peripherie der Bundeshauptstadt Wien oder in die Wachau, so wissen die Kenner dennoch um die Schönheit der altehrwürdigen Prämonstratenserstiftung aus dem 12. Jahrhundert. Mithilfe der Kunst vergangener Jahrhunderte und der Gegenwart, die in den klösterlichen Räumen zu bestaunen ist, lässt sich so manches Geheimnisvolle rund um Gott übersetzen und ein Stück weit erschließen. Je mehr Besucher in die alten Mauern strömen, umso mehr rührt sich und gleichzeitig ändert sich die Atmosphäre darin. Die Geruchspalette reicht von dezent aufgetragenem Parfüm bis hin zu eher unangenehm wahrnehmbarer schweißbegründeter Ausdünstung samt Jausen- und Kaugummigeruch. Abgesehen von diesen fremdenverkehrsbedingten Nebenerscheinungen weiß jeder um die Last, einen ungepflegten Menschen in seiner Nähe ertragen zu müssen. Gerade jetzt im Frühling, wenn die Kleiderhüllen weniger werden, sollte man daher auch vermehrtes Mitleid mit seiner Umgebung haben. Die Heilkräuter können da das Ihre dazu beitragen. Milde und bittere Gewächse eignen sich in gleicher Weise. Aus Kamillenblüten z.B. kann man einen Absud kochen und dem Badewasser beifügen. Doch eben auch das Bittere hat seine geruchshemmende Wirkung.

Wermut ist mehr als nur Gewürz:

Weiß jemand um seine unangenehme Ausdünstung, so greife er unter anderem zum Wermut (Artemisium absinthium). Im Heißaufguss reicht es, 1 Teelöffel getrocknetes Kraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser zu übergießen. Nach 15 Minuten abseihen. Einen Waschlappen damit tränken und den Körper an den Stellen mit leichtem Schweiß gut abreiben. Zum Schluss nicht abtrocknen, sondern den Wermut-Tee in die Haut einziehen lassen. Die zurückbleibende bittere Schicht wirkt zusammenziehend.
Kategorien: Nachlese