Das Leben interpretieren

9. November 2012

Zum Beispiel mit dem Nussbaum

Wenn ich die willkommenen Touristen durch unser altehrwürdiges Kloster führen darf, werden jedes Mal die Intarsien aus verschiedenen Holzarten an den alten Möbeln und an den Türen zum prächtigen Marmorsaal bewundert. In der Tat ist es staunenswert, mit welcher Präzision und gleichzeitiger Fantasie die einzelnen Holzfurniere ineinandergelegt wurden. In den beiden barocken Bischofszimmern besteht die besondere Note des hölzernen Bodens darin, dass verschiedene Holzsorten einen erhabenen Eindruck erwecken. Bei all diesen Arbeiten spielte schon damals das Holz des Walnussbaumes aufgrund seiner schönen Färbung bzw. Maserung eine wichtige Rolle. Bis heute wird es von Tischlern und Drechslern geschätzt. Bäume sind aber nicht nur dazu da, um einen Rohstoff zu liefern. Sie zählen in der Erfahrung der Menschen genauso zu den heilmächtigen Pflanzen. In ihren Blättern und Früchten ist gar manch wertvoller Stoff enthalten, der zur Gesundung führt. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Denn es ist einfacher als man denkt, Freundschaft mit einem Baum zu schließen. Die botanischen Riesen strahlen so etwas wie Geborgenheit und Weisheit aus. Das kann man aber nicht im Vorübergehen erkennen. Da muss man schon stehen bleiben, um das Schritt für Schritt zu erspüren. Der Nussbaum ist mit oder ohne Laub, mit oder ohne Nüsse wertvoll.

Stimmungsschwankungen ausgleichen:

Es kann vorkommen, dass sich jemand von seinen Emotionen hin und her gerissen fühlt, wie wenn man mit einem Fahrzeug unterwegs wäre, von dem man das Steuer verloren hat. Da ist es ratsam, des Öfteren die Nähe eines Walnussbaumes aufzusuchen, um besinnlicher und damit ruhiger zu werden. Der Nussbaum vermittelt sozusagen zwischen Himmel und Erde und stellt dessen Betrachter gleichzeitig in diese Verbindung hinein. Das bringt Klarheit mit sich und stärkt den Willen. Wallnuss
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