Farbe bekennen

9. Oktober 2012

Ein wertvolles Abfallprodukt

Die Versuchung ist jedes Mal eine große. Dann, wenn die Walnüsse vom Baum fallen, möchte ich gleich welche frisch verzehren. Doch, ehe ich mich versehe, sind meine Hände voller brauner Farbe, die von den reifen Schalen rund um die Nüsse her stammt. Da nützt sämtliche Erfahrung nichts. Ja, Walnussschalen färben nun einmal stark ab. Irgendwie gehörte es früher zum Bild des Herbstes – vor allem in Gegenden, wo auch der Wein gedeiht – dass die oft abgearbeiteten Hände der Bauern und Bäuerinnen einen dunkelbraunen Teint vom Aufklauben der wertvollen Früchte eine Zeit lang behielten. Wenn man die äußeren Schalen der Walnuss trocknet, werden sie zwar im Geruch ein wenig milder, verlieren aber keineswegs ihre Bitterstoffe. Zudem enthalten diese Fruchtteile auch Gerbstoffe und ein scharfes ätherisches Öl. Ihre Wirkung ist daher besonders zusammenziehend und stärkend. Kaum jemandem ist heute noch bekannt, dass man die grünen Schalen der Walnüsse in frischem oder getrocknetem Zustand in der Naturheilkunde verwenden kann. Ich selbst bin schon ein wenig traurig, dass in diesem Jahr nur ganz wenige Nüsse an meinem Lieblingsnussbaum östlich unserer Klosterbibliothek im Konventgarten zu finden waren. Aber es gibt ja auch durchaus Gegenden, wo der Frost nach den Eisheiligen nicht so große Schäden angerichtet hat.

Walnussschalen-Tee:

Am besten bereitet man diesen Tee im herkömmlichen Heißaufgussverfahren zu. Morgens und abends trinkt man dann je eine Tasse davon. So bringt man eine träge Verdauung wieder in Gang und macht das Blut ein wenig „schlanker“. Wer unter Hautausschlägen leidet, der unterstützt die Ausheilung mit den Inhaltsstoffen der Walnussschalen. In diesem Falle sollte man den Tee mehrere Tage hintereinander zu sich nehmen. Nüsse und Äpfel
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