Die Zeichen der Zeit erkennen

14. September 2012

Sich für den Winter rüsten

Das Jahr hat seinen bestimmten Rhythmus. In der Natur zeigt sich das an verschiedenen Phänomenen, die sowohl durch den Lauf der Sonne und der Gestirne als auch durch geänderte Temperaturen hervorgerufen werden. Ich werde in dieser Kolumne nicht müde, darauf hinzuweisen, dass wir unter dem Druck eines vermeintlichen Fortschrittes uns vermehrt einer virtuellen medialen Welt zuwenden und dabei den Zugang zur realen Natur stetig verengen. So ist es auch immer weniger Menschen möglich, die Jahreszeiten bewusst wahrzunehmen und das Leben dementsprechend zu ordnen. Für mich gehört es zu den wesentlichen Signalen einer Zeitenwende unbedingt dazu, das Eintreffen oder das Wegbleiben der verschiedenen Zugvögel zu beobachten. Seit geraumer Zeit sind z. B. schon die Störche von unserem Stiftsdach aufgebrochen, um sich mit anderen Artgenossen zu sammeln und dann vereint die Route nach Süden aufzunehmen. Die Schwalben werden immer nervöser, weil auch sie nun den Drang verspüren, die nötige Nahrung im warmen Afrika für die Winterszeit anzustreben. Das wache Auge der Naturfreunde wird zudem den einen oder anderen befiederten Gast entdecken, der in Österreich eine Verschnaufpause einlegt. Ja, die Vögel helfen mir, das Leben zu ordnen und mich auf den Wechsel der Zeit einzulassen. Sie unterstützen mich ebenfalls dabei, in mein Inneres zu schauen uns so manch unnötigen materiellen Ballast zu relativieren. Eins werden mit der Natur heißt auch die gottgewollten Jahres- und Tagzeiten als Geschenk zu akzeptieren.

Die Sonne in den Herbst mitnehmen:

Die Goldmelisse (Monarda didyma) wird auch Indianernessel oder Monarde genannt. Wer eine Schale Monardentee am Morgen trinkt, stärkt die Nerven und gibt seinem Gemüt einen fröhlich natürlichen Gruß mit in den Tag. Auch das hilft, die Zeiten bewusst wahrzunehmen. Schwalben Vogelzug
Kategorien: Nachlese