Am Ufer Ausschau halten

7. September 2012

Das Seifenkraut dabei nicht übersehen

Meteorologisch hat der Herbst ja bereits begonnen. Zunehmend nisten sich die Nebel an den Gewässern meiner Heimat wieder ein. Doch die Sonne schafft es immer noch, diese schon in den Morgenstunden in Luft aufzulösen. Umso länger hält sich nun der Tau im Gras, und die Tage werden merkbar kürzer. Ich mag diese Zeit. Es ist, als würde das Land allmählich den Sommer ausatmen. Mancher Duft streicht dabei an meiner Nase vorbei, wenn ich am Ufer der Thaya stehe. Auf der Suche nach dessen Ausgangsort fällt mein Blick auf eine hellrosa blühende Pflanze, die noch ihre letzten Blüten für mich bereithält. Es ist das Seifenkraut (Saponaria officinalis), das Nase und Auge gleichermaßen erfreut. Dieses Nelkengewächs liebt die Nähe des Wassers. Doch ist die Pflanze gleichsam selbstbewusst genug, um ihren Standort ebenfalls in vielen Gärten zu behaupten, wo sie genügsam an Ansprüchen den Sommer über ihren Schmuck aufweist. Das Seifenkraut besteht aber nicht nur aus Fassade. Seine eigentliche Kraft liegt in der Wurzel, die, reich an Saponinen, schon von vielen Generationen vor uns geschätzt wurde. Man weiß aber auch heute noch um ihre reinigende Kraft, die gerade an heiklen Stoffen und Materialien zum Einsatz kommen kann. Da liegt es nicht fern, an die eigene Haut zu denken, die auch der Pflege und Reinigung bedarf. Ja, bevor der Sommer ganz vorbei ist und das Gewand wieder verstärkt vor der Kälte schützt, darf das Seifenkraut seinen Dienst an uns erweisen.

Waschungen bei Hautleiden:

2 gehäufte Teelöffel von getrockneten und zerkleinerten Seifenkrautwurzeln werden in 1/2 Liter kaltem Wasser 3 Stunden lang angesetzt. Danach abseihen und ein wenig erhitzen, aber nicht kochen. Täglich kann man abends diesen Ansatz dazu verwenden, um bei chronischer Hauterkrankung den Gesamtkörper damit einzureiben. Seifenkraut
Kategorien: Nachlese