Garteninventar im Rückblick

6. September 2012

Kein Sommer ohne Mutterkraut

„Hemadknepf“ (= Hemdknöpfe) haben wir unsere weiß blühenden Blumen im Garten meines Elternhauses bezeichnet. Und ich kann mir im Rückblick auf meine Kinder- und Jugendzeit den Sommer gar nicht ohne das Mutterkraut vorstellen, das jedes Jahr neu unsere Augen erfreute. Es ist ja in Wahrheit auch leicht zu ziehen und bildet einen adretten und pflegeleichten Gartenschmuck. Die wissenschaftliche Bezeichnung dieses Korbblütlers kennt zwei Benennungen. So kann man die botanischen Namen Chrysanthemum parthenium und Tanacetum parthenium in der Literatur finden. Seinen Ursprung dürfte das Mutterkraut in Kleinasien gehabt haben, von wo aus die Griechen es als erste in ihre Heimat brachten und es ihrem Namen gemäß bei Frauenleiden verwendeten. Das griechische Wort „parthenos“ heißt so viel wie Jungfrau oder unverheiratetes Mädchen. In ihrem Erscheinungsbild erinnert das Mutterkraut stark an eine Kamille oder eine Margerite, doch kann man dieses Gartengewächs leicht an seinen Blättern und an seinem eher unangenehmen Geruch erkennen. Letztere Eigenschaft kann man sich im Haushalt zunutze machen. Getrocknete Mutterkrautblätter in ein Baumwollsäckchen gegeben, helfen mit, ungebetene Motten vom Kleiderschrank fernzuhalten. Hat jemand Kopfschmerzen, so kennt man aus der Naturheilkunde die lindernde Wirkung des Mutterkrautes.

Aus dem Archiv der Kräuterkunde:

Wer unter Migräne leidet, kann 6 Wochen lang täglich einen Teelöffel voll frischer zerkleinerter Blätter des Mutterkrautes einnehmen und etwas Flüssigkeit nachtrinken. Bei getrockneter Droge nimmt man in der gleichen Weise nur eine Messerspitze voll. Bei Kopfschmerzen hat sich ein Glas Rotwein bewährt, in das man morgens ein wenig angewärmt Honig sowie etwas Mutterkrautpulver gibt und es tagsüber schluckweise trinkt. Mutterkraut
Kategorien: Nachlese