Die Jungstörche sind bald flügge

23. Juli 2012

Dazu gibt’s auch ein Kraut

Wer’s noch nicht weiß, dem verrate ich es gerne, dass ich seit Kindestagen von der Ornithologie fasziniert bin. Vögel haben mich schon immer interessiert und neugierig gemacht. Es war mir auch gegönnt, einfach nur vor die Haustür oder in die nahen Fluss- und Bachtäler an der Thaya und entlang des Thumeritzbaches bei Drosendorf zu gehen, um der einen oder anderen seltenen gefiederten Art ansichtig zu werden. Wie sehr freute ich mich, als vor etlichen Jahren auf einem barocken Rauchfang meines Stiftes in Geras ein Paar Weißstörche beschlossen, einen Nistplatz zu begründen, der bis heute in Verwendung ist. Jetzt ist die Zeit, da die heuer geschlüpften 4 Jungstörche ihre volle Freiheit erlangen, indem sie das eigenständige Fliegen lernen. Mit dem storchischen Geklapper auf dem Dach werde ich daran erinnert, dass auch ein Heilkraut den bezeichnenden Namen „Stinkender Storchenschnabel“ trägt. Ein wenig nobler klingt es da schon, wenn wir Ruprechtskraut (Geranium robertianum) zu ihm sagen. Dieser Vertreter der Storchschnabelgewächse gedeiht gerne an Wegrändern in schattiger Lage. Pflückt man das Ruprechtskraut und zerreibt man die Blätter, hat man sofort die Erklärung für das unangenehm riechende Attribut des Storchenschnabels. In der Volksheilkunde wurde dieses Gewächs schon seit langer Zeit geschätzt.

Labsal für die Augen:

Wer z. B. in sommerlichen Tagen die Augen bei Beobachtungen in der Natur oder während einer Wanderung stark beansprucht, kann das blühende Storchschnabelkraut pflücken und es im Zuge einer Rast im Schatten, nachdem es vorsichtshalber mit einem sauberen Taschentuch gereinigt wurde, in leicht zerquetschtem Zustand auf die brennenden Augen legen. Stinkender Storchschnabel
Kategorien: Nachlese