Der Duft der Nacht

Die Nachtkerze lockt viele Besucher an

Diese Pflanze hat andere Öffnungszeiten als ihre zahlreichen Verwandten. Wie der Name der Gemeinen Nachtkerze (Oenothera biennis) schon verrät, stehen die herrlich gelben Blüten des Neophyten besonders in der dunklen Tageshälfte offen. Sie verströmen einen äußerst feinen und parfumartigen Duft, der in der Stunde nachdem sich die Blüte geöffnet hat, am intensivsten ist. Das lockt vor allem zahlreiche Nachtfalter an, die auf ihrer Nahrungssuche gleichzeitig ihren bestäubenden Dienst an der Nachtkerze vollziehen. Hat jemand diesen pflanzlichen Luftverbesserer in seinem Garten stehen, kann man so leicht die Gelegenheit nutzen, die Schmetterlinge der Nacht besser kennen zu lernen. Ein besonderer Besucher der Nachtkerzen ist das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), das in seinem Flugverhalten sehr an einen Kolibri erinnert. Wie so viele Pflanzen kam die Nachtkerze zu Zierzwecken aus ihrem Ursprungsland Nordamerika im 17. Jahrhundert nach Europa. Bald schon nutzte man aber auch die Wurzel der Nachtkerze als schmackhafte Beigabe zum herkömmlichen Gemüse. Mir ist einmal ein altes Sprichwort untergekommen, in dem es heißt: „1 Pfund Rapontikawurzel (= Nachtkerzenwurzel) gibt mehr Kraft als 1 Pfund Ochsenfleisch.“

Ein Tipp für den nächsten Frühling:

Nachtkerzen haben eine zweijährige Wachstumszeit. Im zweiten Jahr kann man um den Monat Mai, wenn die Blattrosette der Nachtkerze noch am Boden liegt, mit einem geeigneten Gerät die Wurzel ausstechen. Nach Beseitigung der Blätter wäscht man die Wurzel gründlich und schabt die äußere Haut derselben ab. Dann kocht man die ganze Wurzel in Salzwasser, um sie hernach in Scheiben zu schneiden und mit Essig und Öl anzurichten.

Nachtkerze

Wolken und Sonne

Den Weg der Mitte finden

Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt: Wie schnell kann es gehen, dass Emotionen uns hin und her beuteln wie eine Mischmaschine den Mörtel. Vielleicht kennen wir auch Menschen in unserer Umgebung, die uns allzu sehr einer Geduldsprobe aussetzen, weil wir ihren Wankelmut ertragen müssen. In diese Bemerkung sind wir selbst natürlich mit unserer Verfasstheit mit eingeschlossen. Die Natur bietet uns jeden Tag neu eine sanfte Lehre an, mit der wir ein wenig mehr ins Gleichgewicht kommen können. Unlängst stieß ich auf ein Gedicht der lebenserprobten Lyrikerin Hilde Domin, das mich sehr angesprochen hat: „Wer wie die Biene wäre / Die die Sonne / Auch durch den Wolkenhimmel fühlt / Die den Weg zur Blüte findet / Und nie die Richtung verliert / Dem lägen die Felder im ewigen Glanz / Wie kurz er auch lebte / Er würde selten weinen.“ Wir Erdenbürger brauchen etwas, das uns Halt und Stütze bietet. Die Herausforderungen durch unsere Umwelt und durch manchen Schicksalsschlag sind oft so groß und plötzlich da, dass wir nur allzu leicht daran zerbrechen können. Doch ein Mensch, der sich im Blick auf die herrliche Schöpfung Gottes in ein größeres Ganzes eingewoben sieht, das seine Existenz nicht aus sich selbst hat, der findet auch leichter das Gleichgewicht, um das ewige Ziel unseres Lebens nicht aus den Augen zu verlieren.

Gestirne als Lebenshilfe:

Wer hier ein zurechtgeschneidertes Horoskop von mir erwartet, wird bitter enttäuscht sein. Aber nicht nur die oben erwähnten Bienen, selbst der Mensch braucht die Himmelskörper, um sich auf Erden zu orientieren. Heute empfehle ich allen Lesern, sich in lauer und sternklarer Nacht einmal hinzustellen, um einen ausgiebigen Blick auf den Himmel zu werfen. Es wird sich nach und nach eine Demut einstellen, die uns den Mut macht, zuzugeben, wie klein und vergänglich wir doch sind und gleichzeitig wird die Freude Platz greifen, weil es möglich ist, den gegenwärtigen Moment zu erkennen und hinter der Schöpfung das gütige Lächeln der Liebe Gottes zu erahnen.

Biene auf Ringelblume

Eine Blume von hohem Interesse

Die Akelei blüht nun im Garten

Mir haben die Akeleien schon seit meiner Kindheit immer gefallen. Und auch heute lösen sie in ihrer Farbenvielfalt bei nicht wenigen Gartenliebhabern Freude und Erstaunen aus. Wirft man einen Blick in die alten Kräuterbücher, fällt einem auf, dass die Akelei (Aquilegia vulgaris) von vielen kräuterkundigen Medizinern erwähnt wird. So schenkte ihr einst schon z. B. Hildegard von Bingen ihre Aufmerksamkeit. Auch Leonhart Fuchs und Hieronymus Bock sollen hier genannt sein. In der äußerst prachtvoll illustrierten Abhandlung über die blühenden Pflanzen des bischöflichen Gartens in Eichstätt, dem Hortus Eystettensis aus dem Jahr 1613 werden bereits 12 verschiedene Arten der Akeleien aufgelistet. Die Malerei kennt die Akelei schon seit dem Mittelalter als schmückendes Element vor allem bei Darstellungen in Zusammenhang mit dem von Christus kommenden Heil. Die wild vorkommende Blume liebt Standorte auf Wiesen, die von Wald umgeben sind. Hat sie ein wenig Schatten und nicht zu trockenen Boden, ist sie in ihrem Element. Wenn auch die Akelei, die zu den Hahnenfußgewächsen zählt, heutzutage aufgrund ihrer mehr oder weniger giftigen Inhaltsstoffe lediglich in der Homöopathie Verwendung findet, ist sie dennoch eine Pflanze, die auch heute unser Interesse verdient. Nicht zuletzt ist die Akelei eine Blume voller Temperament und anmutiger Schönheit.

Über die Giftigkeit der Hahnenfußgewächse:

Hermann-Josef Weidinger schreibt in seinem Buch „Grüne Oase ums Haus“: „Die Akelei zählt zu den ,Giftschübl-Gewächsen‘. So hat ein Gärtner mit Humor mir einmal die Hahnenfußgewächse erklären wollen. Ich schmunzelte und sagte: ,Ja, giftig sind alle mehr oder weniger, für mich haben diese Pflanzen einen Pfiff Temperament und das gefällt mir. Liegt es doch an uns hirnbegabten Lebewesen, vernünftig damit umzugehen.‘ Jetzt grinste der Gärtner.“

Akelei

Über allen Gipfeln ist Ruh

In den Wipfeln aber steckt Kraft

Hoffentlich ist mir der hochverehrte Johann Wolfgang von Goethe nicht böse, dass ich mich heute einmal seiner Worte bediene, um mit meinen Lesern einen kleinen Spaziergang in den Wald zu unternehmen. Keine Angst, es geht nicht auf schier unbezwingbare Berge hinauf, sondern bleiben wir vorerst einmal, wie gesagt, auf dem Weg Richtung Höhen im Wald stehen. Gerade in gebirgigen Regionen ist da die Fichte (Picea abies) zu Hause. Für die heimische Forstwirtschaft ist dieser Wirtschaftsbaum ja gar nicht wegzudenken. Je höher der durchschnittliche Jahresniederschlag ausfällt, desto lieber ist der Fichte ihr Standort und desto höher ist der Zuwachs zu beobachten. In einem Land, wo der Wald so eine wichtige Rolle spielt wie eben in Österreich, dürfen wir uns auch seiner Wertschöpfung in Sachen Gesundheit besinnen. Die Fichtenäste strecken uns derzeit in ihren frischen Trieben gleichsam die Hände entgegen, um mit ihrer Hilfe wieder einen bewussten Schritt Richtung Heilung zu tun, sofern z. B. die Atemwege und deren Schleimhäute aus irgendeinem Grund beeinträchtigt sind.

Fichtenwipferl als „Rauchfangkehrer“:

Eine Menge von 10 g an frischen oder getrockneten Trieben junger Fichtenzweige, die wir auch Fichtenwipferl nennen, legt man am besten die Nacht über in 1/4 Liter kaltes Wasser. Am Morgen den Ansatz dann aufkochen. Nach 10 Minuten abseihen und mit ein wenig Honig gesüßt 2 Tassen davon trinken. Nach einer Woche kann man mit einer Besserung der Beschwerden rechnen. Bei hartnäckiger Krankheit wiederholt man die Kur nach einer Woche Pause.

Fichtenwipferl und Zapfen

Ein Relikt aus dem 30-jährigen Krieg

Die Robinie hat schon lange Fuß gefasst

Akazien hier und Akazien da; von Honig bis Holz ist da alles drin! Oder doch nicht? So oft passiert es in guter Absicht, dass ein Laubbaum als Akazie bezeichnet wird, der aber keine ist. Es handelt sich hierbei um die Robinie (Robinia pseudoacacia), die als Einwanderer in die europäische Flora schon eine jahrhundertealte Geschichte hinter sich hat. Es herrschte gerade der 30-jährige Krieg auf unserem Kontinent, als die ersten Robinien in Paris gepflanzt wurden. Natürlich galten damals die aus dem Osten Nordamerikas stammenden Bäume als Exoten. Es dauerte aber nicht lange, da erkannte man auch ihren forstwirtschaftlichen Nutzen für besonders trockene und durch übermäßige Abholzung geschädigte Standorte, so dass sich mit Hilfe der Menschen diese Baumart bis ins 18. Jahrhundert hinein in vielen Gegenden heimisch machte. Die Blüten der Robinien sind eine begehrte Weide für die emsigen Bienen, deren Honig oft fälschlich als Akazienhonig bezeichnet wird. Die in Afrika beheimateten wirklichen Akazien zählen übrigens zur Familie der Mimosengewächse, die Robinien hingegen zu den Schmetterlingsblütlern. Was für Bienen gut ist, kann auch für den Menschen recht sein. Hat jemand daher in seiner Nähe ein paar Robinien auf umweltmäßig reinen Flächen stehen, kann man daran gehen die Blüten zu ernten.

Eine gute Morgengabe:

Robinienblüten haben einen herrlichen, an Jasmin erinnernden Duft. Zur Zeit der Vollblüte ist es möglich, diese zu ernten und gleich frisch aufzubereiten. Am besten nimmt man dafür 1 Esslöffel voll abgezupfter Blüten und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Nach 15 Minuten seiht man den fertigen Tee ab und trinkt ihn schluckweise zum Frühstück. Der Tag beginnt gleich ganz anders, wenn man sich selbst auch einmal bewusst etwas Gutes tut. Warum nicht gleich morgen damit beginnen?

Robinie

Die Dinge richtig sehen

Den Salbei im Blickwinkel behalten

Wie können wir Gott beschreiben? Es ist uns unmöglich, ihn zu definieren und so mit dem Verstand innerhalb des Korsetts von klar gezogenen Grenzen gefangen zu nehmen. Wir können uns ihm lediglich nähern. Seit Menschengedenken geschieht das mithilfe menschlicher Bilder. Sämtliche Gliedmaßen des Körpers werden z. B. in den Beschreibungen der Bibel herangezogen, um etwas über die eine oder andere Eigenschaft Gottes auszusagen. Und dazu zählt auch das Auge. Im Psalm 34 wird daher bekundet, dass seine Augen auf den Gerechten ruhen. Das Sehen ist ein wichtiger alltäglicher Vollzug. So stehe ich heute vor dem Salbei (Salvia officinalis) in unserem Kräutergarten und bitte ihn, mir zu helfen, die Dinge dieser Welt recht zu sehen. Die Aufmerksamkeit ist gerade dann wichtig, wenn ich mit meinem Auto am Straßenverkehr teilnehme. Wer in der Urlaubszeit eine längere Reise mit seinem Fahrzeug antritt, kann einen Salbeitee, der im Heißaufguss zubereitet wurde und nur 5 Minuten gezogen hat, in einer Thermosflasche mitnehmen, um sich damit in den Fahrpausen die Augen auszuwaschen. Das vertreibt die Müdigkeit und schärft das Augenlicht.

Kaue ein frisches Salbeiblatt:

Wer im Garten ein Stöckel von der Salbeipflanze stehen hat, kann ab und zu während des Tages ein Blatt abzupfen und dieses in den Mund nehmen und gut kauen. Nicht nur, dass dies eines alten Ratschlages der Jägerschaft gemäß die durch ein schärferes Auge erhöhte Zielsicherheit mit sich bringen würde, sondern nebenbei gelangen dadurch die heilenden Kräfte des Salbeis auch über die Mundschleimhaut in unseren Organismus.

Salbeipflanze

Das eigene Leben akzeptieren

Im Johanniskraut einen Wegweiser entdecken

Der Lauf der Sonne setzt bereits die ersten Schritte Richtung Winter und Weihnachten. Doch heute feiern wir die Geburt Johannes des Täufers, der von Jesus selbst als der größte der Propheten bezeichnet wurde. Dieser wies auf den Messias hin, der den Menschen die größtmögliche Lebensfülle eröffnen werde. So tat er mit seinen Zeitgenossen bereits einen Blick in den Himmel. Für Menschen, die an Christus glauben, liegt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht irgendwo auf unserem kleinen Planeten. Und in dieses Reich gilt es immer wieder neu aufzubrechen. Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) mit seinen augenscheinlich perforierten Blättern schafft so etwas wie einen Ausgleich zwischen Himmel und Erde. In Wahrheit handelt es sich bei den durchsichtigen Stellen auf den Blättern dieses Hartheugewächses um kleine Öldrüsen, die das Licht durchlassen. Jetzt ist auch die beste Zeit, das Johanniskraut zu ernten. Man schneidet es knapp über dem Boden ab und hängt es verkehrt mit den Blüten nach unten zum Trocknen auf. Erst, wenn das Kraut völlig trocken ist, streift man die Blätter von den harten Stängelteilen ab. Die Blüten, die Blätter und die weichen Triebspitzen zerkleinert man daraufhin, um sie für den Rest des Jahres in gut schließenden Gefäßen zu verwahren.

Johanniskraut-Öl:

Mithilfe des Öles eigener Wahl kann man zusammen mit Johanniskraut einen wertvollen Auszug herstellen. Dazu eignen sich Oliven- und Sonnenblumenöl genauso wie z. B. Mandel-, Distel- oder Weizenkeimöl. Am besten nimmt man zur Herstellung frisch gepflückte Blüten des Johanniskrautes. Zur Anwendung kommt das Öl bei Kreuz- und Rheumaschmerzen, bei Ischias, Hexenschuss und Gicht. Gerade in sommerlichen Zeiten ist aber Vorsicht geboten, da die Verwendung des Johanniskrautöles die Haut sehr lichtempfindlich macht. Wer eine Anwendung von Johanniskraut-Präparaten zusammen mit anderen Medikamenten verbinden möchte, berate sich vorher mit seinem Arzt. Den fertigen Ölauszug gibt’s übrigens in Karlstein. Sie finden es auch im Webshop auf www.kraeuterpfarrer.at.

Johanniskrautöl

Berufung, Erleuchtung und Bekehrung

Im Schatten des Feigenbaumes

Es gibt einige einschneidende Ereignisse, die unter Feigenbäumen stattgefunden haben. Da sagt uns z. B. das Johannesevangelium des Neuen Testamentes, dass Nathanael von Jesus unter dem Feigenbaum gesehen wurde, ehe er ihn in seine Nachfolge rief. Der hl. Augustinus bekam den ersten akustischen Anstoß seiner Bekehrung unter einem Feigenbaum in einem Garten. Schließlich wurde auch Buddha im Schatten eines Pappel-Feigenbaumes (Ficus religiosa) erleuchtet. Was immer auch die Bewandtnis ist, die Feigenbäume in Zusammenhang mit wichtigen Lebenswendungen bringen, so sei heute auch wieder einmal die gesundheitliche Komponente für uns Gegenstand unseres Interesses. Die Echte Feige (Ficus caricia) besitzt in ihren Früchten einen hohen Anteil an den Vitaminen C, A und B. Der Genuss frischer Feigen wirkt daher gut gegen Müdigkeit. Daran sollte man vielleicht denken, wenn man in den nächsten Wochen den Urlaub in südlichen Ländern verbringt. Es ist sicher nicht das Schlechteste, gerade auch in der freien Zeit wieder vermehrt Verantwortung für seinen Organismus zu übernehmen und für das Konto der eigenen Gesundheit bewusst etwas anzulegen.

Alterserscheinungen hintanhalten:

Man nehme 3 getrocknete Feigen, schneide sie ganz klein und stelle dies mit 1/4 Liter Rotwein auf eine Herdplatte. Das Gemisch rührt man unter langsamem Köcheln so lange, bis daraus ein einheitlicher Sirup wird. Über Nacht in den Kühlschrank geben. Am folgenden Tag ab 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends alle 3 Stunden je einen Esslöffel voll einnehmen. Bei einer Kur von 21 Tagen jeden zweiten Tag anwenden. Besonders hilfreich ist dies im Klimakterium.

Feigen

Von Bienen umschwärmt

Der Borretsch ist auch bei den Menschen beliebt

Also ich denke, ich bin nicht der einzige Mensch auf Erden, der meint, die vielen Probleme, die manchmal ganz plötzlich vor der Haustür des eigenen Herzens stehen können, nur schwer bis gar nicht lösen zu können. Theoretisch ist das Ganze manchmal zum Verzweifeln. Doch die Erfahrung des Lebens zeigt mir auch auf, dass dem nicht so ist. Es fügt sich doch immer wieder auf oft wundersame Weise, dass Freunde oder Einsichten einem den Weg in die Zukunft ermöglichen und aufzeigen. Ja, wir brauchen jemanden, der uns Mut Macht, der zu uns steht und durch manches dunkle Tal der Ungewissheit und der Trauer hindurchgeht. Im Reich der Heilkräuter ist der Borretsch (Borago officinalis) so ein Gefährte, der unsere Schwermut bricht. Dieser heilende Freund mag vor allem normale Gartenerde, die mit etwas Kompost und etwas Sand vermischt und dadurch durchlässig ist. Mit seinen himmelblauen Blüten schmückt er jedes Beet. Die Bienen wissen auf jeden Fall seine Anwesenheit im Garten zu schätzen. Als Inhaltsstoffe weisen die jungen Sprossen des Borretschs vor allem Schleimstoffe, Stärke, Gerb- und Mineralstoffe auf. Die Blätter besitzen ein gurkenähnliches Aroma.

Borretsch-Öl:

Von der Borretschpflanze nimmt man etliche Blüten ab und setzt diese in einem Verhältnis von 1 : 4 in kaltgepresstem Olivenöl an. Das dafür verwendete Gefäß wird dabei gut verschlossen 14 Tage lang in die Sonne gestellt, wobei man den Ansatz täglich einmal umrührt. Zum Schluss seiht man das fertige Öl ab und füllt es in braune Fläschchen, um sie kühl und dunkel zu lagern. Gerade bei Rheumaschmerzen kann dieses Öl mithelfen, die Pein zu lindern.

Borretsch mit Biene

Der Sonne antworten

Die Ringelblume pflanzen

Wie verhalten wir Erdenbürger uns der Sonne gegenüber? In manchen Kulturen hat man diesem lebensnotwendigen Himmelskörper sogar eigene Tempel errichtet, um die in der Sonne anwesende Gottheit verehren zu können. Die Sonne spielt nach wie vor selbst bei den Christen eine große Rolle, sind doch die alten Kirchen alle geostet. Der auferstandene Christus hat nämlich als Symbol die aufgehende Sonne. Ein Blick in die Natur genügt, um zu entdecken, dass so viele Pflanzen den wärmenden Lichtball widerspiegeln. Im Sinne des Sonnengesanges des heiligen Franz von Assisi dürfen wir die Sonne ruhig Schwester nennen. Seit alters her wird die Ringelblume (Calendula officinalis) in volkstümlicher Weise als „Sonnenbraut“ bezeichnet. Gerade dieser Heilpflanze wird seit jeher eine große Heilkraft zugesprochen. Wer nun aus seinem eigenen Garten heraus der Sonne eine liebevolle Antwort geben mag, der sollte der Ringelblume einen bestimmten Platz einräumen. Es genügt, dass man auf dem dafür reservierten Beet einige Samenkörner aussät. Die Ringelblume gedeiht am besten auf einem lehmigen Boden an einer sonnigen und windgeschützten Stelle. Lässt man nach ihrer Blütezeit die Samen heranreifen und ausfallen, dann betreibt die Ringelblume von selbst eine Naturverjüngung, um hier einen forstwirtschaftlichen Begriff zu verwenden. Genauer heißt das, dass auch im nächsten Jahr die Pflanze wieder ihre sonnengleichen Blüten zum Himmel recken wird.

Das Gewebe festigen:

Im herkömmlichen Heißaufguss kann man einen Tee herstellen, der dafür sorgt, dass Wunden besser heilen und das Gewebe der Haut wieder gefestigt wird. So nimmt man von getrockneten Ringelblumen-Blütenblättern 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochenden Wassers. 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Den Tag über verteilt trinkt man am besten 3 Tassen davon. Dieser Tee kann auch äußerlich für Umschläge verwendet werden.

Ringelblume